QdS – Pré d’Orvin – Mont – Sujet -Twann

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Apr. 242025
 

Tagesbericht: Roman Bieri

Es war einer der besonderen Tage, an denen sich schon am Morgen eine gewisse Erwartung spüren liess: Die Wetterprognose versprach schönes Wetter mit angenehmen Temperaturen und sie hielt Wort. Zudem war man gespannt auf die Jurawiesen voller Osterglocken, die nach Fredis Aussagen zu bestaunen sein würden.

Der Ausgangspunkt der dreizehn wanderfreudigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer war Les Prés d’Orvin, eine auf rund 1000 m gelegene idyllische Hochebene über Biel. Etwas Aufregung kam in Biel auf, als der Bus uns erst verspätet holte. „Wir sind halt hier im Welschland“, meint ein Kollege grinsend. Von der Busstation Les Prés d’Orvin wanderten wir zügig und stetig aufwärts in Richtung Mont Sujet auf 1380 m ü. M. Bereits zu Beginn zeigten sich die Wiesen in ihrer schönsten Pracht: Felder voller Osterglocken, gelb leuchtende Teppiche, die sich weit über die Matten zogen bis hinauf auf den Berg. Diese wildwachsende, gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) ist eine Unterart der Narzissen. Der Weg führte durch lichte Wälder und Wiesen, vorbei an vereinzelten Bauernhöfen und Waldrändern, eine typische Juralandschaft.

Der Mont Sujet, unser erstes Ziel, ist ein Aussichtspunkt der Extraklasse. Oben angekommen, wurden wir mit einem Rundblick über das Seeland, die drei Seen Bieler-, Neuenburger und Murtensee, die Alpenkette und die nahen Juragipfel, insbesondere den Chasseral belohnt. Die Stimmung war heiter. Man merkte allen an, wie gut die herrliche Landschaft tat. Zudem ging es ab diesem Punkt nur noch abwärts. Von hier wanderten wir in etwas gemächlicherem Tempo hinunter Richtung Diesse. Immer wieder wurden wir beglückt durch diese prächtigen Wiesen. Etwas oberhalb von Diesse entdeckten wir einen wunderschönen Rastplatz, ein idealer Ort um gemeinsam zu picknicken und zu grillieren.

Bekannschaft machten wir dort mit einem interessanten Mann aus dem Zürcher Oberland. Dieser sucht Meteoriten. In dieser Gegend wurde 2016 ein Meteoriten-Streufeld entdeckt. Immer wieder rafft er sich auf, tagelang mit einem Metalldetektor nach kieselsteingrossen Meteoriten zu suchen. Sein Erfolg ist bescheiden. Monatelang findet er nichts. Und doch ist er noch hoch motiviert. Kaum nachvollziehbar!

Nach der verdienten Pause führte uns der Weg ins kleine, etwas verlassen scheinende Dorf Diesse, wo wir das Postauto bestiegen, das uns bequem nach Preles brachte. Von dort ging es mit dem Funiculaire hinunter nach Festi, ein nostalgisches Erlebnis! Doch halt, die Seilbahn fuhr bei der Station Festi durch und hielt verspätet an. Keine weitere Aufregung: Die Bahn fuhr einfach kurz wieder bergaufwärts. Ein flexibler Bahnbegleiter! Im nahen Schernelz kehrten wir an diesem Tag erstmals ein und zwar in die Gartenterrasse des Restaurants „Aux Trois Amis“. Dort genehmigten wir uns ein Glas feinen Weisswein – ein kulinarischer Hochgenuss! Zudem hatten wir eine grandiose Aussicht über den Bielersee mit der Petersinsel und das Seeland.

Es wartete noch ein kleiner, spannender Abschluss der Wanderung: der letzte, kurze Abschnitt der Twannbachschlucht. Die enge Schlucht sorgte kurz für ein wildromantisches Finale. In Twann angekommen, bestiegen wir das Schiff nach Biel. Wir mussten uns etwas sehr beeilen, konnten aber unsere letzten Kräfte noch mobilisieren. Bei erfrischendem Fahrtwind schleckten wir auf dem Schiff ein Gelato und genossen die Ruhe und die Aussicht. In Biel stiegen wir nach einem kurzen Marsch auf den Zug um. Zufrieden und mit Gesprächen über Erlebtes und hie und da mit einem wohlverdienten Nickerchen ging es heimwärts. Hans und Karl, zwei der erfahrensten Wandergesellen, haben übereinstimmend festgestellt, dass dieser Tag definitiv zu den Top 10 unserer Wandererlebnisse zähle. Und sie müssen es ja wissen!

Ein herzliches Dankeschön an Fredi, unserem Wanderleiter, für diese wunderbare Wanderung. Sie fühlte sich nicht wie ein Tagesausflug, sondern wie mehrere Ferientage voller Natur und Spass an.

Bilder

Karte erster Teil
Karte zweiter Teil