Tagebuch Dubai-Indien-Dubai 2016
Auf dem Weg nach Indien, 25. Februar 2016
Aktuell sind wir während zwei Tagen auf dem indischen Ozean. Unser Schiff hat Platz für ca. 1‘700 Passagiere, es ist aber nur zu ca. zwei Dritteln besetzt. Dadurch hat man wirklich überall genügend Raum und Platz. Das Meer ist total ruhig, das Klima ist mit ca. 26° geradezu ideal. Die Einten vertreiben den späteren Abend im Internet, die Anderen im Kasino.
Mumbay (früher Bombay), 26. Februar 2016
Bombay war für uns immer ein magisches Wort, der Inbegriff einer exotischen Destination. Es war dann tatsächlich in vielen Belangen so wie wir es uns ausgemalt hatten.
Kühe auf der Strasse, überall ein Riesendreck, grosse Armut, viele Bettler, verfallene Häuser und auf den Strassen ein ununterbrochenes Gehupe und Gepfeiffe.
Was wir in dieser Form aber nicht erwartet hatten war der Smog. Aus zweihundert Metern Entfernung war die Skyline jedenfalls nur mit einem Nachtsicht-Gerät auszumachen.
Am ersten Tag brauchten wir eine ganze Stunde um die SECHS Kontrolle-Stellen und Security-Checks hinter uns zu bringen. Speziell war auch die Geldwechslerei: Drei Personen benötigten ca. fünf Minuten um 30 Dollar in ca. 1‘800 Rupien umzutauschen
Trotz den Umständen hat es uns aber gefallen. Die Leute sind extrem hilfreich, nett und auch ehrlich. Am ersten Tag haben wir uns einer Stadtrundfahrt angeschlossen.
Auf dem Programm standen, der „Gateway of India“ (eine Art Triumpfbogen), hängende Gärten, Gandhi-Museum, Crawford Market, eine afghanische Kirche, sowie eine Wäscherei. Wieso die hängenden Gärten so heissen haben wir nicht herausgefunden, es handelt sich um einen Park mit etwas Rasen und einigen Blumen. Speziell interessant und spannend war das Gandhi-Museum (Haus in dem er von 1917-1934 gelebt hat). In Bildern und mit Dokumenten wurde sein Leben von seiner Geburt im 1869 bis 1948, als er einem Attentat zum Opfer fiel, aufgezeigt.
Sehenswert war auch die Wäscherei, allerdings darf bezweifelt werden, ob die Wäsche da sauber wird (siehe Bild).
Am zweiten Tag haben wir für umgerechnet 40 Franken ein Taxi gechartert und uns drei Stunden herumchauffieren lassen. Erstes Ziel war der „Sealink Bandra-Worli“. Dabei handelt es sich um eine Brücke die in’s Meer hinausgebaut wurde und zwei Stadtteile miteinander verbindet. Diese Brücke steht gemäss „Tripdadvisor“ an dritter Stelle der Sehenswürdigkeiten. Theoretisch hätte man eine schöne Aussicht auf die Skyline, aber leider hatten wir ja unsere Nachtsichtgeräte nicht dabei.
Nachher sind wir auf dem Marina Drive der Beach entlang gefahren und kamen zufällig an einem Hochzeitsfest vorbei. Wir freuten uns über die Hochzeitsgesellschaft mit dem Pferdefuhrwerk, die bunten Kleider und den Tänzen (eigentlich wie eine Guggenmusik).
Dann ging’s noch zu einigen Geschäften und Läden und schlussendlich zurück auf’s Schiff.
Es waren zwei absolut spannende und interessante Tage. Mumbay bleibt uns sicher als magischer und exotischer Ort in Erinnerung.
Goa, 27. Februar 2016
Über Goa wurde in den letzten Jahren sehr viel geschrieben und gesprochen. Irgendwie war man nicht „in“ wenn man noch nie da gewesen war. Wir waren da, sind jetzt auch „in“ und können‘s nun abhacken, aber der Reihe nach.
Ein Bus holte uns beim Schiff ab und führte uns in einer ca. 90-Minütigen Fahrt zu einem Hindu-Tempel. Die Fahrt allein war schon ein Abenteuer, sie führte mehrheitlich über recht enge, holprige Schotterstrassen. Keine Gelegenheit zum Überholen wird ausgelassen, Gegenverkehr hin oder her, es wird ganz einfach gehupt und irgendwie kommen die verkappten Rennfahrer immer wieder aneinander vorbei.
Der Hindu-Tempel sah aus wie alle anderen Hindu-Tempel auch. Von dort ging es dann in einer etwa fünfzehnminütigen Fahrt zu den bekanntesten Denkmälern in Goa. Zuerst zur katholischen „Basilica do Born Jesu“ in welcher sich die Grabstätte des berühmten Missionars Franz Xaver aus dem 16. Jahrhundert befindet. Diese riesige Kirche mit dem grossen, schönen Altar war absolut sehenswert.
Auf der anderen Strassenseite befindet sich die Kathedrale „Sé Catedral“ die 1511 erbaut wurde. Es handelt sich um das grösste Gebäude der Stadt und ist ebenfalls sehenswert.
Anschliessend eine weitere Stunde Busfahrt bis zum Fünfstern-Resort „Kenilworth“. Dort hatten wir dann mehr als zwei Stunden Zeit fürs Mittagessen, sowie einem erfrischenden Bad im fast 30° warmen Meer.
Es war einmal mehr ein total abwechslungsreicher und interessanter Tag. Wir kamen aber zum Schluss, dass wir ein allfälliges Gratis-Angebot für eine Ferien-Woche in Goa ausschlagen würden.
Kochi, 1. März 2016
Kochi gehört zum Staat Kerala und liegt ganz im Süden von Indien. Dieser Name war uns bis vor kurzem, wie so vieles über Indien, absolut fremd. In der Zwischenzeit wissen wir, dass die Distanz zwischen Süd und Nord über 3‘200, von Ost nach West über 2‘900 und die Küstenlägen ca. 7‘500 km beträgt. Die Fläche erstreckt sich über 3,2 Mio qkm und es werden 22 Sprachen (Dialekte) gesprochen.
Kerala/ Kochi wurde ursprünglich von Portugal annektiert, ca. 150 Jahre später dann von den Holländern und wieder 150 Jahre später von den Briten. Die Unabhängigkeit erfolgte 1947, seit diesem Zeitpunkt wird das Land auch nicht mehr von den Maharadschas regiert.
Unsere Stadtbesichtigung führte uns zuerst zur Franzikanerkirche und dann zum holländischen Palast. Dabei handelt es sich um ein Museum, in der die 450 Jahre Annektierung nachgebildet sind. Die Jundenstrasse führte uns dann zu einer interessanten Synagoge, die besichtigt werden konnte. Es lebten einmal bis zu 3000 Juden in Kochi, jetzt sind es noch fünf (der Reiseleiter hat mit einem Augenzwinkern angemerkt: „ letzte Woche waren es noch sechs“). Er hat auch betont wie gut die unterschiedlichen Religionen hier zusammen leben. Vom 22.12. bis Mitte Januar findet jeweils alle Jahre ein Festival statt und es wird gemeinsam Weihnachten gefeiert.
Der chinesische Einfluss auf die Stadt kommt unter anderem bei den sogenannten „ chinesischen Fischernetzen“ zum Ausdruck.
Ein Boot brachte uns dann zur Bolgatty Island. Es handelt sich um eine kleine Insel auf dem sich das „Bolgatty Palace & Island Resort“ befindet. Ein nettes Hotel mit eigenem 9-Loch Golfplatz. Die Greens resp. die Fahnen konnten wir ausmachen, Abschlag-Plätze und Fairways haben wir keine gesehen.
Der Bus brachte uns dann auf’s Schiff zurück und wir haben einmal mehr einen wirklich interessanten Tag in einer recht sauberen, für uns völlig unbekannten Stadt verbracht.