Mai 062016
 

Tagesbericht von Klaus Kreienbühl vom 4.5.16: Nyon – Rolle

„Chnütsch“-blauer Himmel und kräftige Bise waren das Markenzeichen dieses mit 23 km Länge doch ansehnlichen Wandertages. 

Er begann mit dem Genuss der prächtigen Aussicht auf den Genfersee vom Schloss Nyon aus, einer kurzen Busfahrt nach Prangins, einem Abstecher zum dortigen Schloss und einem längeren Warten auf Heinz, der suchend gen See irrte, da er im Hotel-WC den Druckpunkt verpasst hatte.

Herrlich danach die Zickzackwanderung durch den Golfplatz, wo wir ob des selbstfahrenden Caddys eines reichen Golfspielers in Staunen ausbrachen, und entzückend die lauschig schattigen Weglein entlang der stramm militärisch ausgerichteten Betonblöcke der im 2. Weltkrieg errichteten Panzersperre der Verteidigungslinie Promenthouse, die sich über 10 km vom Genfersee entlang des Baches La Serine bis hinauf zum Dorf Bassins erstreckt.

Von einigen kaum bemerkt kamen wir auch an der „Villa Rose“ vorbei, einem als Haus mit aufgemalten Fenstern mit Vorhängen geschickt getarnten Bunker, der heute als kleines Museum die damalige Festungslinie veranschaulicht.

Nicht ganz einfach war es, nach zwei Wanderstunden endlich einen Znüniplatz zu finden, der gleichzeitig besonnt und im Windschatten war. Das war allerdings so kurz vor Mittag, dass im schön gelegenen Restaurant in Bergnins keine Lust auf das Tagesmenu ausbrach und es nebst Getränk nur zu einem einzigen, einsamen Eiscafé reichte.

Darauf begann als ein weiterer Höhepunkt des Tages die aussichtsreiche und nur durch die nicht enden wollenden Asphalt- und Betonstrassen und die kräftige Bise leicht gedämpfte herrliche Wanderung durch die Rebberge der Weindörfer Luins, Vinzel und Tartegnin, um nur die bekannteren zu nennen. Dabei wurde die Sicht auf die Schneeberge jenseits des Genfersees immer klarer, sodass wir uns kaum satt sehen konnten. Unterwegs zeigten uns einige Angestellte der Weinbauern auch noch, welche Triebe sie bei den Weinstöcken zur Qualitätsvebesserung der Weine auszubrechen hatten.

Würdiger Abschluss der Wanderung war dann die Tatsache, dass sich die holländische Wirtin im Restaurant du Chemin-de-Fer trotz des fehlenden Koches in der Küche – von Hans angestachelt – zum Schneiden dreier Käse- und Trockenfleischplatten hinreissen liess, allerdings erst nachdem sie den „Braten“ eines guten Geschäftes gerochen hatte. Die Runde von gekonnt gemachtem Kafi Lutz verriet dann, dass die anfänglich etwas widerborstig wirkende Wirtin ihr Kaffehandwerk in luzernischen Landen gelernt hatte.

So endeten schliesslich nach längerer Zugfahrt via Neuchâtel-Biel zwei wunderschöne und von Fredi bestens vorbereitete Tage in der Romandie.

Fotos Föns Friedrich

Karte Nyon – Rolle

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