9. März – Flaach-Eglisau-Kaiserstuhl Bericht Hane
Immer noch Lockdown-Zeit, aber trotzdem waren es ca. 15 Wanderfreund*innen, davon erfreulicherweise vier Ladies, die zur Flachetappe am Rheinufer mit dabei waren. Zudem begleiteten uns zwei Vierbeiner die immer für etwas Aktion gut sind.
Es ging diesmal in’s Zürcher Unterland und darum unterschied sich die Anreise etwas von den gewohnten Strecken. Umsteigen war in Altstetten angesagt und da hatte es im hintersten Wagen des Zugs nach Henggart reichlich Platz. Etwas Hektik brach dann aus, als bekannt wurde, dass die hintersten Wagen in Winterthur abgehängt würden. Es war aber kein Problem für die ganz offensichtlich noch ziemlich rüstigen Rentner*innen zeitgerecht die vordere Zugshälfte zu erreichen.
Von Henggart aus war es dann noch eine kurze Postautostrecke bis zum Ausgangspunkt der Wanderung in Flaach. Eine Gemeinde die im Zürcher Weinland liegt und ca. 1400 Einwohner aufweist. Leider war ein Kaltstart angesagt, weil die Wirtschaften bekanntlich ja geschlossen sind.
Nach kurzer Wanderung kam der Rhein in Sicht, den wir dann auch schnurstracks überquerten. Wir waren danach aber nicht in Deutschland, wie wir dies hätten erwarten können, sondern im Kanton Schaffhausen. Auf einer Länge von 14 Kilometern, von Ellikon bis kurz nach Eglisau bestimmt der Flusslauf des Rheins nicht gleichzeitig die Landesgrenze. Nördlich des Rheins erstreckt sich das Rafzerfeld, das 1651 nach einem Gerichtsbeschluss wegen Verschuldung an Zürich abgetreten werden musste.
Unsere Wanderung führte dann stetig leicht bergauf zu den Rebbergen von Buchberg. Dort war schon bald der Rhein mit der markanten Eisenbahn-Brücke in Eglisau im Blickfeld. Gemäss Annelies war dies jeweils der letzte Zeitpunkt um sich im landenden Flugzeug anzuschnallen. Die Wanderung in den Rebbergen war angenehm, insbesondere auch weil die Temperaturen ideal waren.

Auf einer Anhöhe kurz vor Eglisau fanden wir dann einen schönen Rastplatz mit Bänken und Tischen und harrten der Dinge die so sukzessive durchgesickert waren. Monika nestelte am Rucksack und packte dann drei Flaschen Wein aus.
Es hatte sich in der Zwischenzeit herumgesprochen, dass Sie im SRF-Quiz „1:50“ teilgenommen und dort die 50 Konkurrenten besiegt hatte. Herzliche Gratulation nochmals Monika, das war eine total souveräne Leistung. Ein kleiner bitterer Nachgeschmack bleibt allerdings, weil sie jetzt nicht mehr von Klaus sondern von Sven Epiney schwärmt 🙂
Nach einer ausgiebigen Mittagsrast setzten wir die Wanderung fort, wobei wir als Erstes wieder den Rhein überquerten um sicher in der Schweiz zu bleiben. Eine Dorfbesichtigung von Eglisau war nicht auf unserer Agenda, allerdings mussten wir uns von Franz und Köbi trennen die wie geplant nur die erste Hälfte der Tour mitmachten und sich von dort mit der ÖV auf dem Heimweg machten. Super, dass Ihr dabei wart, Ihr seid jederzeit wieder willkommen.
Die Beiden hatten vermutlich eine Vorahnung was auf uns zukommen würde. Wir stiegen also wieder zum Rhein herunter und sahen dort eine grosse Tafel „Rhy-Wanderweg gesperrt – Hangrutsch“. Eine ähnliche Tafel hatten wir doch letztes Jahr im Puschlav schon mal gesehen. Dort haben wir uns, was im Nachhinein gesehen vermutlich falsch war, an das Verbot gehalten und einen anderen Weg eingeschlagen. Diesen Fehler wollten wir offensichtlich nicht nochmals machen, also haben wir die blöde Tafel ignoriert.

Ehrlich gesagt hätten wir einiges an Action verpasst wenn wir den signalisierten Umweg gemacht hätten. Es begann recht harmlos mit dem Überqueren von einigen Baumstämmen, dann wurde es etwas deftiger und irgendwann kam der Zeitpunkt als ein Weiterkommen nicht mehr möglich war. Es blieb nicht anders übrig als eine Flucht nach oben, weg vom Rhein.
Eine allerdings völlig ungefährliche Kletterpartie durch den Wald und die Büsche führte uns dann zum Waldrand wo glücklicherweise der offizielle Wanderweg durchführte. Wir können festhalten, dass wir als OL-Läufer nicht in den vordersten Rängen abgeschnitten hätten.
Es war glaube ich niemand unglücklich den normalen Wanderweg wieder erreicht zu haben und den Rest der Strecke nach Kaiserstuhl mit einem gemütlichen Spaziergang beenden zu können. Kaiserstuhl ist bezüglich Fläche die kleinste Gemeinde im Kantons Aargau bzw. neben Rivaz und Gottlieben der Schweiz. Das Wahrzeichen des Orts das uns von weitem den Weg gezeigt hat, ist „der obere Turm“, der Mitte des 13. Jahrhunderts als südlicher Eckpfeiler der Stadtbefestigung erstellt wurde.
Die Rückfahrt mit dem Postauto nach Oberglatt, von dort zur Hardbrücke und mit der S15 zurück in heimatliche Gefilde. Danke Fredy, einmal mehr eine sehr schöne Wanderung und dies zu einem guten Teil in unserem Wohnkanton.