Juli 292021
 

27. Juli 2021 von Mettmen zum Wildmadfurggeli nach Empächli

Bericht: Theo

Ein Blick an den Himmel verheisst heute gutes Wetter für unsere Wanderung. Aus dem Zug sehen wir in der Linthebene nach den starken Regenfällen der letzten Tage viele Felder unter Wasser. In Ziegelbrücke steigen wir um, weiter geht es nach Schwanden. Von dort bringt uns ein Bus wegen der abgerutschten Strasse auf Umwegen über Waldsträsschen an die Talstation der Mettmen Luftseilbahn. Diese liftet uns bequem von 1000 auf 1600 m Höhe. Oben angekommen, bestaunen wir das moderne und schöne Berghotel. Auf einigen Tischen auf der Terrasse stehen Kärtchen: „Reserviert Wandergruppe Gut“. Wir fühlen uns willkommen und flugs serviert eine freundliche Glarnerin (mit Berner Dialekt) Kafi und Gipfeli.

Gegen 10 Uhr nehmen wir zwölf älteren „Knaben“ und drei Damen den Weg unter die Füsse. Zuerst geht es entlang des Garichti-Stausees. Wie im Bilderbuch spiegelt sich der Glärnisch im klaren Wasser, so dass manche zur Kamera greifen. Weiter folgen wir dem Weg in Richtung der bekannten Leglerhütte SAC. Bei der Chärpfbrugg staunen wir, wie der Bach unter härterem Gestein verschwindet und weiter unten wie aus einem Felsentor wieder auftaucht. Dieses geologische Phänomen ist Teil des UNESCO Welterbes Sardona.

Im Angesicht des Chli und Gross Chärpf wenden wir uns nach Osten und steigen bei idealem Wanderwetter Richtung Wildmadfurggeli. Hie und da pfeift ein „Mungg“ und eine Gämse präsentiert sich am Horizont. Schliesslich will sie dem Jagdbanngebiet Freiberg-Kärpf, das als ältestes Jagdbanngebiet von Europa gilt, alle Ehre machen. Ausgedehntes Alpenrosengebüsch, verschiedene Knabenkräuter, Gemswurz, Enziane und manch andere besondere Pflänzchen schmücken unseren Weg. Wir stapfen auch über ein Feld von altem Schnee und erreichen das Furggeli auf knapp 2300 m. ü. M. etwas nach 12 Uhr.

Nach dem Mittagspicknick, versüsst von Monikas „Totenbeinli“, geht es an den Abstieg. Wir begegnen einer jugendlichen Glarnerin, die wie ein Geissli talwärts hüpft. Das beflügelt einige von uns, es ihr gleichzutun.

Wie nach Prognose zu erwarten, fallen um 14 Uhr die ersten Regentropfen. Damit stellen sich für jeden Wanderer die berühmten Fragen:

  1. Ist das nur ein kurzer „Sprutz“ oder ein längerer Schauer?
  2. Lohnt es sich, den Regenschutz anzuziehen?
  3. Kann man warten oder ist man schon nass, bis man schliesslich widerwillig den Regenschutz auspackt?

Auch unsere Gruppe setzt sich zusammen aus Optimisten, Vorsichtigen, Unerschrockenen und Unentschlossenen. Nachdem alle bewiesen haben, dass sie gut ausgerüstet sind, hört der Regen für den Rest des Tages wieder auf. Mit der Bergstation Empächli erreichen wir das heutige Wanderziel. Hier haben wir Gelegenheit, auf der Terrasse den Durst zu löschen und allerhand Geschichten zu erzählen.

Um 16:30 Uhr geniessen wir die Talfahrt, werfen einen Blick hinüber zu Vreni Schneiders Sportgeschäft und besteigen den Bus nach Schwanden hinunter. Aus dem Zug beeindruckt uns der riesige Steinbruch, in dem das berühmte Netstaler Kalkkies abgebaut wird. Nach Ziegelbrücke schauen wir wieder über das viele Wasser auf Wiesen und Feldern.

Für diese wiederum abwechslungsreiche und schöne Wanderung in der Mitte des Glarnerlandes danken wir Fredi ganz herzlich.

Karte

Bilder: Richard, Werni, Föns

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