26. Oktober Fribourg – Düdingen

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Okt. 282021
 

26. Oktober Fribourg – Düdingen

Durch die Zähringerstadt Freiburg über Brücken zur Einsiedelei St. Magdalena, entlang des Schiffenensees nach Düdingen

Bericht: Theo

Heute scheint es, dass der goldene Herbst ein wenig Pause machen will, aber das kümmert uns nicht. Vier charmante Frauen und zwölf nicht mehr ganz junge Wanderburschen besteigen den Schnellzug nach Fribourg. Kaum dort angekommen, verziehen sich die Wolken. Fredi steuert klaren Schrittes zum Café Le Centre. Mit einem zusätzlichen Motivationsschub im Magen blasen wir um 9:30 Uhr zum Abmarsch. Bald stehen wir an der ersten Sehenswürdigkeit, dem Jo Siffert-Brunnen. Jean Tinguely  hat dieses Kunstwerk geschaffen zum Gedenken an den vor 50 Jahren verunfallten, beliebten Rennfahrer.

Über eine Mauer blicken wir auf das Trassee der Standseilbahn Funiculaire. Sie wird (oder wurde) mit dem Gewicht von Abwasser betrieben. Über die Terrasse Rue Malmaison geniessen wir den Blick auf die intakte Altstadt. Fribourg wurde 1157 gegründet, zählt heute etwa 40 000 Einwohner, die zu drei Vierteln französisch sprechen. Der Besuch der Kathedrale St. Nikolaus beeindruckt uns sehr. Sie gehört zu den Kulturgütern ersten Ranges, auch mit den einzigartigen Glasmalereien. Das gotische Bauwerk wurde ab 1283 in Etappen errichtet.

Durch die Altstadt „treppeln“ wir zur Saane hinunter, vorbei am historischen Brunnen Fontaine de la Samaritaine über die alte Holzbrücke. Darauf verlief früher die Verbindung zwischen Bern und der Westschweiz. Fribourg gilt als die Stadt der 15 Brücken, welche die Saane überspannen. Wir wechseln wieder über eine Hängebrücke an linke Ufer. Weiter geht es zur Poyabrücke. Diese moderne Schrägseilkonstruktion ist ein elegantes Wahrzeichen, über 800  Meter lang, 2014 eingeweiht. Unterwegs beachten wir eine alte Telefonkabine, die zur Bring- und Hol-Bibliothek umgewandelt wurde.

Bald gelangen wir zum Grandfey-Viadukt. Es gehört zu den grössten Brücken der Schweiz. Hier überquert die Bahn seit 1862 die Sprachgrenze, also den „Röstigraben“ zwischen Romandie und der deutschsprachigen Schweiz. Zur spannenden Geschichte dieser pionierhaften Stahl-Fachwerk-Baute gehört auch, dass sie 1927 zur heutigen Betonbrücke umgebaut und verstärkt wurde. Auf der Fussgänger-Ebene unterhalb der Geleise, mitten über dem See, überrascht uns Fredi mit einer besonderen Ehrung: Die liebe Annelies wandert seit 2015 mit und ist heute als erste der Frauen auf ihrer 100. Wanderung mit dabei. Aus seinem Rucksack zaubert Fredi ein paar Flaschen Villette. So stossen wir an diesem würdigen Ort auf das Wohl der munteren Wander-Kollegin an.

Schon bald erblicken wir am Gestade der aufgestauten Saane ein idyllisches Plätzchen für das Mittags-Picknick, mittlerweile an der Sonne und unter blauem Himmel. Die heutige Wanderung besteht fast mehrheitlich aus Zwischenhalten. Aber schliesslich packt Fredi den Rucksack wieder zusammen – ein untrügliches Zeichen, dass es weitergeht, nicht ohne Totenbeinli von Monika. Wir erreichen die Magdalena-Einsiedelei. Hier haben Einsiedler vor über 300 Jahren verschiedene Räume in den Sandstein gegraben. Dabei kamen wellenartig geformte Sandstrukturen zum Vorschein. Diese zeugen davon, dass in Fribourg vor über 20 Millionen Jahren ein Meer vorhanden war.

Unser Weg führt weiter vorbei an stattlichen Bauernhöfen, mit Blick auf den Schiffenensee. Die Bäume leuchten in herbstlichen Farben. Ein Klang-Weg mit manchen Stationen regt zu allerlei Scherzen an. An einer handgetriebenen Musik-Box diskutieren wir, ob man mit einer App für Vogelstimmen den Schlagersänger bestimmen kann („Mein Herz tschäderet only für Dich!“ Zitat frei nach Fredi). Weiter aufgemuntert von Schoggistängeli, die uns Irene mitgebracht hat, erreichen wir etwa um halb vier Uhr Düdingen, wo die Vordersten zielgerichtet die Terrasse des Gasthauses Ochsen ansteuern. Hier bestellt jeder sein Elixier für Leib und Seele. Um halb sechs fährt unser Zug Richtung Bern, weiter mit dem Intercity nach Hause.

Den meisten von uns ist Fribourg leider zu wenig bekannt. Mit der heutigen Wanderung hat uns Fredi diese sympathische und beeindruckende Gegend ein gutes Stück näher gebracht. Herzlichen Dank!

(Angaben nach Fribourg Tourisme et Région, 1700 Fribourg)

Fotos: Irene, Werni

Karte

5. Oktober Siblingen-Trasadingen (Klettgau)

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Okt. 072021
 

5. Oktober Siblingen-Trasadingen (Klettgau)

Bericht: Hane

Hallau, Wilchingen, Trasadingen Namen von Orten die uns schon in den Jugend-Jahren begegneten. Wir wussten zwar nicht genau wo diese Dörfer lagen aber das hinderte uns nicht daran den Rotwein mit diesen Namen, der weitläufig als Landwein bezeichnet wird, zu konsumieren. Mit beinahe 60 Jahren Verzögerung konnten wir feststellen, dass es diese Orte wirklich gibt und sie in einer sehr schönen, anmächeligen Gegend, nämlich im Klettgau liegen.

Es war eine überschaubare Truppe mit insgesamt dreizehn Personen die beim Einstieg im Zürich HB dabei waren. Erfreulich war, dass Irene nach ihrem kurzen Krankenhausaufenthalt wieder dabei war und auch Annelies die Geburtstagsfeier gut überstanden zu haben scheint. Mit Franz war auch ein Wander-Kollege der ersten Stunde wieder mit dabei, er wirkte aufgestellt und motiviert wie eh und je.

In Schaffhausen war eine ungeplante kurze Stadt-Wanderung mit Zwischenhalt im Café Müller-Beck angesagt. Café mit Gipeli darf am Morgen einer Wanderung ganz einfach nicht fehlen. Nach der kurzen Pause peilten wir eine Busstation am Rheinufer an, von wo aus uns der Bus nach Siblingen bringen würde. Wir haben den Bus dann auch gesehen aber die Bushaltestelle nicht, so mussten wir halt eine halbe Stunde mit plaudern überbrücken. Dies war aber kein grosses Problem, da das Kilchberg-Schwinget ja nur 10 Tage zurück liegt.    

Irgendwo im totalen Nirwana haben wir den Bus verlassen und mit wandern (seckeln) begonnen. Anhand der Karte habe ich nun festgestellt, dass der Startort der Einstieg zur Siblinger Höhe gewesen sein muss. Von der Siblinger Höhe aus sind wir via Oberhallauer Bärg nach Hallau gewandert. Die Strecke verlief auf einem gut befestigten Weg, das Wetter hielt sich erstaunlich gut, es fiserlte leicht aber die Regenkleidung konnte im Rucksack bleiben.

Nach kurzer Zeit kamen wir dann in die Rebbeberge die ganz offensichtlich zu Oberhallau gehörten.   Vor uns war die Bergkirche St. Moritz zu sehen die als Wahrzeichen der Gemeinde Hallau gilt (gemäss Wikipedia:  Die im Jahr 1491 im spätgotischen Stil erbaute Kirche ist dem heiligen Mauritius geweiht und für den damaligen Baustil rund um den Bodensee typisch).

Da wir aber wegen des verpassten Buses Rückstand auf die Marschtabelle hatten, liessen wir die Kirche links liegen und peilten den Rathauskeller in Hallau an. Das Mittagessen im Restaurant Rathauskeller (Fleischvogel, Reis, Blumenkohl) war wirklich lecker und die Bedienung äusserst sympathisch.

Nach dem Mittagessen folgte ein kleiner Aufstieg, wir mussten ja zurück in die Rebberge. Schon bald erreichten wir das Gebiet „Rummele“ von wo aus wir einen schönen Blick in den grossen Kanton mit dem Wuttach-Tal hatten. Etwas später trafen wir bei einem grossen Gutsbetrieb auf einen Landwirt mit dem wir ins Plaudern kamen. Er erzählte, dass in dieser Umgebung eine gigantische Wildschwein-Plage bestehe. Die Frucht- resp. Mais-Felder müssen mit elektrisch geladenen Drähten gesichert werden, da die Viecher sonst alles verwüsteten.

Inzwischen waren wir auf dem Wilchinger Berg angekommen, die Sonne hatte das Zepter übernommen, blauer Himmel, angenehme Temperaturen also perfektes Wanderwetter. Die letzten vier Kilometer der Wanderung immer leicht bergab, vorbei am „Berghaus“ unmittelbar an der deutschen Grenze, waren somit ein lockeres Auslaufen.

In Trasadingen haben wir vergeblich nach einem Bahnhof resp. nach einem Restaurant Ausschau gehalten. Gefunden haben wir dann wenigstens eine Haltestelle der Deutschen Bahn, an der Hochrheinbahn, die von Basel nach Schaffhausen verkehrt. Die Fahrt nach Schaffhausen dauerte ungefähr 20 Minuten und in Schaffhausen kannten wir ja den Weg zum Müller-Beck bestens. Eine Runde Kafi Luz resp. Eiscafés rundeten einen einmal mehr äusserst interessanten und abwechslungsreichen Wandertag ab.

Besten Dank Fredy, Deine Wiederwahl als Touren- und Reiseleiter für die nächsten 20 Jahre scheint gesichert 🙂

Karte  

Fotos: Irene, Annelies