7. Juni Stelserberg – Chrüz – St.Antönien

 Uncategorized  Kommentare deaktiviert für 7. Juni Stelserberg – Chrüz – St.Antönien
Juni 082022
 

Bericht: Theo

„Abgemacht ist abgemacht!“ und weiter: „Sich regen bringt Segen“. Mit diesen Gedanken versammeln wir uns unter dem Perrondach und schauen in den Regen hinaus. Heute ist die Wetterprognose eindeutig. Als der Zug einfährt, vermissen wir noch drei Aescher. Ihr Bus hat Verspätung, aber mit einem Zug später treffen auch sie in Landquart ein. Den Kafi-Halt legen wir heute im Coop-Restaurant ein. Dann reisen wir weiter mit der RhB, die bei einigen von uns stets Feriengefühl weckt. In Schiers steht ein kleines Postauto bereit, das Fredi reserviert hat. Der Chauffeur zeigt sein Können und schraubt sich zügig Kehre um Kehre hinauf, etwa 800 m in die Höhe bis nach Stels – Mottis.

Um halb zehn Uhr montieren wir Regenschütze aller Art und steigen gemessenen Schrittes den Stelserberg hinauf. Heute umfasst unser Fähnlein drei Kolleginnen und 10 Kollegen. Mit dabei ist auch Ina, die wie immer voll Energie voraus und zurück rennt. Bald schwächt sich der Regen ab. Wir ziehen weiter bergwärts durch wunderschöne Riedwiesen und bewundern die vielfältige Bergflora in saftigen Farben, dann vorbei am idyllischen Stelsersee.

Auf etwa 1850 m ü M. wollen zwei Kollegen den Gipfel umwandern und folgen der flacheren Weg-Variante. Peter ist aber nicht dabei, er schreitet unbeirrt mit sichtlich schwerem Rucksack bergan.

Der Weg wird steiler. Wir Mannen verdunsten manchen Schweisstropfen, gleichzeitig gekühlt von feinem Nieselregen, während die Damen locker lächelnd aufsteigen und Irene zur Aufmunterung sogar ein Liedchen singt. Kurz vor Mittag zeigen sich auf dem Gipfel mit dem Namen Chrüz einige zaghafte Sonnenstrahlen, genau wie Hans dies vorausgesagt hat. Da und dort öffnet sich sogar ein Blick ins Tal. Ansonsten versteckt sich die berühmte Aussicht von der „Rigi des Prättigau“  hinter hell- und dunkelgrauen Wolkenschleiern.

Jetzt lüftet Peter das Geheimnis in seinem Rucksack, packt drei Flaschen St. Saphorin aus und kredenzt uns einen feinen Umtrunk. Der Anlass: Peter feierte kürzlich seinen 80. Geburtstag! Wir alle gratulieren herzlich und wünschen Peter weitere gesunde Lebens- und Wanderjahre. Evelyn feiert genau heute Geburtstag und auch ihr gratulieren wir mit guten Wünschen. Wir stossen an auf das Wohl von beiden.

Beim zügigen Abstieg werden wir mit Unterbrüchen wieder flott eingeregnet und eingenebelt. Der Weg führt durch wunderschöne Moore und Wälder. Bei einem Zwischenhalt sehen wir ein paar stattliche Hirsche über eine Wiese springen. Weiter trotten wir bergab. In St. Antönien trocknen wir uns alle im Berggasthaus Gemsli, nur die Kehle wird noch ein wenig befeuchtet. Dann bringen uns das Postauto nach Küblis und die RhB nach Landquart, wo wir den Schnellzug besteigen. Auf der Heimfahrt bereitet Evelyn für jeden eine Überraschung mit einem Stück Geburtstagskuchen, den sie für uns gebacken und über den ganzen Berg getragen hat.

Erfahrungsgemäss bleibt ein Wandertag wie heute sicher noch lange in Erinnerung. Hier ein Tipp von Fredi: Man sollte im privaten Rahmen die gleiche Route bei sonnigem Wetter nochmals unter die Füsse zu nehmen. Fredi danken wir herzlich, dass er für uns wiederum eine sehr attraktive Wanderung umsichtig geplant und organisiert hat. Der aufgehängte Regenschutz ist schon wieder trocken.

Bilder: Irene, Annelies

Karte