Dienstag 11. Juli 2023 Niessen, Tagesbericht: Hane
20 Wanderfreunde, davon vier Wanderfreundinnen waren es die sich am Dienstagmorgen in aller Herrgottsfrühe in’s Berner Oberland aufmachten. Erfreulicherweise waren auch einige Kollegen dabei die leider wegen unterschiedlichen Beschwerden in der Regel nicht mehr teilnehmen können. Fredi hat die drei Touren aber so geplant, dass Abkürzungen möglich waren.
Am ersten Tag war der Niesengipfel das Tages-Ziel. Mit der Niesenbahn die 1910 fertig erstellt war brachten wir ca. 650 Höhenmeter hinter uns. Von der Mittelstation Schwandegg aus machte sich das Gros der Teilnehmer zu Fuss auf um die verbleibenden 600 Höhenmeter mehr oder weniger in der Falllinie zu überwinden. Die ca. zwei Stunden die dafür benötigt wurden sind mehr als das Doppelte als dass der Sieger des jährlichen Treppenlaufs für die ganze Strecke benötigt.
Im Wikipedia können wir folgendes lesen: Neben der Niesenbahn führt mit 11.674 Stufen die längste Treppe der Welt auf den Gipfel. Diese Treppe wird lediglich für den jährlich stattfindenden Niesen-Treppenlauf geöffnet. Der Start ist auf 693 m ü. M., der Höhenunterschied 1669 m und die Distanz 3404 m. Die Steigung in der 1. Sektion ist maximal 66 %, in der 2. Sektion 68 %. Die Rekordzeit aus dem Jahr 2011 beträgt ca. 56. Minute.
Wir liessen es uns nicht nehmen noch vor dem Mittagessen, bei perfektem Wetter, die spektakuläre Aussicht zu bewundern. Richtung Nordwest der Brienzer- und der Thunersee und Richtung Süden die Berner Alpen mit dem imposanten Eiger/Mönch/Jungfrau-Massiv. Die fahrenden Kollegen/Kolleginnen trafen wir dann wie vermutet beim Apéro im Bergrestaurant Niesen-Kulm das übrigens bereits 1856 gebaut wurde.
Wikipedia konnte auch unsere Frage beantworten wie die Gäste dazumal ohne Bahn auf den Gipfel kamen: Die Gäste bestiegen den Niesen zu Fuss. Wohlhabende liessen sich von Pferden und Maultieren oder auf Sesseln, die von vier Männern getragen wurden, auf den Niesen bringen. Für die 1700 m Höhendifferenz, von Wimmis auf den Niesen, verdiente ein Träger 8 Franken am Tag. Ein Mietpferd kostete 15–20 Franken.
Nach einem ausgesprochen guten Mittagessen bei sehr netter Bedienung stand der Abstieg zurück zur Mittelstation auf dem Programm. Es war sicher weniger anstrengend als der Aufstieg resultierte aber in einem happigen Muskelkater in den Oberschenkeln.
Vier der 20 Wanderfreunde verabschiedeten sich da und machten sich auf dem Weg zurück nach Hause, während der Grossteil der Teilnehmer sich von da aus auf den Weg ins Hotel Adler nach Frutigen machten.
Weil unser Hotel ausschliesslich Frühstück offerierte mussten wir das Nachtessen in der naheliegenden Pizzeria Pony konsumieren. Nette Bedienung, Gartenwirtschaft und grosse Menu-Auswahl.
Mittwoch 12. Juli 2023 Oeschinensee-Oberbärgli: Tagesbericht: Hane
Fredi unser Organisator und Tourenleiter leidet ganz offensichtlich unter Schlafstörungen. Die Tagwache war wieder mitten in der Nacht und für den Abmarsch mussten wir beinahe noch Taschenlampen benutzen.
Mit der Bahn ging‘s nach Kandersteg und von dort via Dölf-Ogi-Strasse zur Gondelbahn die uns in die Nähe des Oeschinensee‘s brachte.
Die Wanderung führte von dort nordöstlich Richtung Hohtürli. Schon bald hatten wir einen wunderbaren Blick auf den türkisfarbenen Oeschinensee der unter uns lag. Vor uns sahen wir in der Ferne die Blüemlisalp die im Juli 2015 auf unserer Reise Quer dur d’Schwyz ein Zwischenziel auf dem Weg von der Bundalp nach Kandersteg war. Rechts von uns die imposanten Bergspitzen mit den schwindenden Eismassen.
Die 300 Höhenmeter bis zum Oberbärgli waren verglichen mit der Wanderung am Vortag eine lockere Angelegenheit. Erfreut stellten wir dann fest, dass es da eine offene Alp-Wirtschaft gibt. Die Mehrheit war aber offensichtlich noch nicht durstig und darum entschieden wir und die Wirtschaft im Unterbärgli, die dann allerdings geschlossen war, aufzusuchen.
Dadurch konnten wir uns direkt auf den geplanten Umweg zur „Fründschnuer“ aufmachen. Dabei handelt es sich um einen Pfad der in der senkrecht abfallenden Wand die bis zum Oeschinensee hinunter reicht, herausgehauen wurde. Es blieb dann allerdings nur eine kleine Gruppe die den ziemlich beschwerlichen Weg unter die Füsse nahm um den vorsehbaren Adrenalin-Schub zu geniessen.
Einige Kollegen liessen es sich dann nicht nehmen einen Schwumm im ca. 20 grädigen Wasser des Sees zu machen. Im Umfeld des Restaurant Oeschinensee trafen wir auf unsere vier Wanderfreunde, die sich für eine einfachere Wander-Route entschieden hatten. Das Restaurant haben wir in Anbetracht der miesen Erfahrungen im 2015 ausgelassen und sind direkt nach Kandersteg zurück.
Nachdem sich das Wetter wirklich den ganzen Tag sehr gut gehalten hatte, wurden wir auf den letzten Metern von einem happigen Gewitter mit grossen Hagelkörner überrascht. In Kandersteg im Ermitage konnten wir den Kafi Luz aber wieder draussen geniessen.
Das Nachtessen im Restaurant Leist war ausgezeichnet und die Bedienung äusserst freundlich.
Donnerstag 13. Juli 2023 Elsigenalp-Elsighorn: Tagesbericht: Hane
Am dritten Tag war eine Tour im Bereich von der Elsigenalp geplant. Mit dem Bus der Frutigen mit Adelboden verbindet konnten wir bis Achseten fahren und von dort in einen Kleinbus umsteigen der uns nach Elsigbach führte. Eine glücklicherweise geschlossene Gondelbahn brachte uns von dort dann auf die Elsigenalp.
Glücklicherweise darum weil es ziemlich schiffte und recht garstig war. Nach einem kurzen Fussmarsch kamen wir erfreulicherweise schnell zu einer schönen Wirtschaft, wo wir in aller Ruhe den Tag planen konnten. Die Wirtin hatte uns von der vorgesehenen Tour auf den First abgeraten und empfohlen das Elsighorn zu erklimmen. Das haben wir dann auch gemacht und mussten dadurch nur ca. 500 statt der geplanten 700 Höhenmeter hinter uns bringen. Leider war es grossenteils neblig und dadurch auch die Aussicht eingeschränkt.
Weil es wirklich unfreundlich war kam es zu einem rennmässigen Auf- und Abstieg und wir waren nicht unglücklich als wir wieder in der Alpwirtschaft Elsigenalp angekommen sind und den Kaffe sogar draussen konsumieren konnten.
Schade es wäre zum Abschluss nochmals eine wirklich schöne Tour gewesen aber wir hatten ja an den ersten zwei Tagen Glück.
Herzlichen Dank Fredi, es waren wieder drei schöne Tage und auch wirklich abwechslungsreiche Touren. Deine Wiederwahl für die nächsten zehn Jahre ist Dir jedenfalls auf sicher.
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