Dienstag, 30. Juli 2024 Tagesbericht: Theo
Von Isleten nach Isenthal, über die Scheidegg nach Bauen
Nach der Formel: 8 + 3 + 1 = 12 treffen sich Birmensdorfer, Säuliämtler und Limmattaler in Zug zur Weiterfahrt nach Arth-Goldau und Altdorf, dann mit dem Postauto bis Isleten Seegarten. Schon um halb neun können wir, zwar ohne Start-Kafi, aber doch guter Dinge, den Wanderweg unter die Füsse nehmen. Durch kühlen, feuchten Wald steigen wir auf und erfreuen uns an zahlreichen Alpenveilchen (Cyclamen), die in der Regel eigentlich später blühen. Kaum jemand von uns kann es verklemmen, diese hübschen Pflänzchen abzulichten.
Unser nächstes Zwischenziel ist das Restaurant Urirotstock in Isenthal – bereits ein wenig verdient. Als sportlicher Spähtrupp sind einige aber schon weiter gegangen zur Talstation des Luftseilbähnchens, das uns je zu dritt 300 Höhenmeter zur Furggelen hinauf zieht. Die Vorhut hat sich angesichts des luftigen, offenen Kistchens dafür entschieden, auf die Bahn zu verzichten und mit jugendlichem Schwung hinauf zu marschieren. Oben wieder zusammen, suchen wir ein Schattenplätzchen für eine Trinkpause. Hier geniessen wir den überwältigenden Ausblick über den Urnersee zu den Mythen. Am Himmel zeigt sich kein Wölklein, der See leuchtet türkisblau.
Nun beschreiten wir den „Urner Mundartweg“ über die Scheidegg. Hinter dem bewährt gleichmässigen Schritt von Fredi geht es etwa 200 m bergauf. Wir wandern durch einen malerischen Bergföhrenwald auf felsigem Untergrund und mit artenreicher Bodenflora, z. B. Heidel- und Preiselbeere, Alpenrose, Sonnenröschen, Rindsauge und Graslilie.
Punkt 12 Uhr stellt Fredi den Rucksack ab, wir haben auf 1413 m. ü. M. den höchsten Punkt erreicht. Ein Picknickplatz mit solcher Aussicht zum Urirotstock und ins Tödigebiet ist einzigartig. Die traumhaften Ausblicke werden uns in Erinnerung bleiben. Heute haben wir viel Zeit für eine ungewöhnlich lange Mittagsrast. Hier finden alle eine mehr oder weniger bequeme „ökologische Nische“, um so zu tun, als würden wir ein wenig schlafen. Es kehrt allgemeine Ruhe ein.
Irene überreicht allen ein „Biberli“ und weckt damit neuen Bewegungsdrang. Über einige Stufen bergab erreichen wir das Bergheimet Ober Bärchi. Die Familie ist am Heuen, aber die Bäuerin erscheint. Sie bedient mit Kupplung und Bremse ihre Luftseilbahn zum Vorder Bärchi hinunter. Die Seilbahnkontrolle Uri hat im Jahr 2000 den Transport von höchstens 3 Personen oder 300 kg Last bewilligt. Gastfreundlich werden wir vom Töchterchen mit kühlem Trinkwasser erfrischt. Dann lassen wir uns portionenweise und frohen Mutes „abseilen“.
Der weitere Abstieg führt uns wieder durch schattigen Wald. Nur die Auslaufstrecke nach Bauen hinunter zeigt, dass wir heute einen der bisher wärmsten Sommertage erleben. So ist es verständlich, dass einzelne in den See steigen wollen, während andere die Terrasse des Restaurants Fischli ansteuern. Aus zuverlässiger Quelle ist zu erfahren, dass hier auch hie und da die Urner Persönlichkeit Franz Steinegger anzutreffen ist.
Um 16:21 Uhr legt das Schiff Richtung Rütli-Brunnen ab. Auf der Schattenseite bläst der Fahrtwind angenehm kühl. Bis zum Bahnhof ist es dann nicht mehr weit. Im SOB-Zug können wir bis nach Zug sitzen bleiben.
Heute haben wir an der 17. Etappe von Fredis QdS-Wanderungen 2024 teilgenommen und in dieser
wenig bekannten Region eine abwechslungsreiche, spannende Route begangen, aufgelockert mit
den beiden Seilbahnen. Herzlichen Dank Fredi!
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