QdS — Grenchenberg – Tavannes

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Aug 152024
 

Dienstag, 13. August 2024 Tagesbericht: Hans Jahn

Die erste Neuerung gleich auf dem Bahnhof Birmensdorf: Theo erweckt mit seinem neuen Wanderoutfit Bewunderung: Er schwört jetzt auf Sandalen!

Im HB Zürich ist die Gruppe dann vollständig: 10 Wanderer und eine Wanderin, diesmal kein Hund. Seit längerem wieder einmal dabei sind Richard und Max. Nach den heftigen Gewittern vom Vorabend, bei dem Brienz im Berner Oberland wieder einmal hart getroffen wurde, sind für heute wieder Sonnenschein und hohe Temperaturen prognostiziert. Bei der Fahrt durchs Mittelland bietet sich allerdings vorerst ein anderes Bild: Nebelschwaden hängen über den Flüssen und künden schon eher den nächsten Herbst an.

In Grenchen heisst es umsteigen auf den Bus Richtung Grenchenberg. Knapp reicht es für einen schnellen Kaffee im nahen Migros-Restaurant. Zum Glück, wie sich im Laufe des Tages zeigen sollte!

An der Endhaltestelle auf dem Unteren Grenchenberg können wir also direkt losmarschieren. Was denn sonst, das Restaurant vor Ort hat Dienstag und Mittwoch Ruhetag! Nach einem kurzen Strassenstück durchqueren wir auf einem ruppigem Wanderweg ein Tobel zuerst ab- und anschliessend wieder aufwärts. Auf der anderen Seite kommen wir an der Gedenkstätte für den in den 70er-Jahren sehr beliebten Bundesrat Willi Ritschard vorbei, der an dieser Stelle 1983 unvermittelt gestorben ist.

Nun geht es über sanfte Jurahöhen Richtung Westen. Mal ebenaus, mal leicht abwärts oder wieder leicht aufwärts, vorbei an stattlichen Bauernhöfen und Kuhherden, immer auf einer Meereshöhe von 1150 bis 1300 Metern. Schon bald überqueren wir die Kantonsgrenze zwischen Solothurn und Bern. Wir sind also nun im Berner Jura und müssen damit rechnen, „en français“ angesprochen zu werden.

Viele Höfe laden zur Einkehr ein, aber eben… zuerst „Dienstag und Mittwoch geschlossen“, schon bald „Mardi et Mercredi fermé“. So kommen wir auch beim Gasthof Pré Richard vorbei. Richard mag sich allerdings nicht erinnern, schon einmal da bei seiner Wiese gewesen zu sein.


Das Wandern ist angenehm: Es weht häufig ein leichtes Lüftchen, ab und zu folgen schattige Waldpartien, die Luft ist klar und der Himmel stahlblau mit etwas Blumenkohl. Die Sicht reicht bis zu den Alpen und Vogesen, auf diese Entfernungen ist sie aber doch eingetrübt. Im Laufe des Vormittags wird es immer wärmer und so sind wir froh, dass wir die Mittagsrast am Rand eines Wäldchens zwischen La Cernie und Sur Montoz geniessen können.

Nach dem Mittag geht es weiter Richtung Westen. Die Temperatur steigt weiter an und das Wandern zehrt an der Kräften und den Trinkreserven. Aber eben: „Mardi et Mercredi fermé“ bleibt uns erhalten. Das gilt auch für unsere letzte Hoffnung: das Hotel-Restaurant „La Werdtberg“. Die Terrasse würde einen fantastischen Ausblick Richtung Mittelland bieten. Wir begnügen uns damit, die Tische auf der Schattenseite für eine kurze Trinkrast zu beschlagnahmen. Anschliessend folgt der letzte flache Abschnitt zur Cabane CAS Pierre Pertuis (mit geschlossenen Fensterläden), bevor unser Weg teils auf Wiesen und teils auf Waldwegen 500 Höhenmeter steil bergab nach Tavannes führt. Eine etwas längere aber moderatere Variante wird angesichts der Hitze von der Gruppe ausgeschlagen.

Nach 16 Uhr sind wir alle unten und so können wir uns endlich das wohlverdiente Bier (oder Gleichwertiges) im schattigen Garten des Restaurants Terminus genehmigen. Auch Theo ist – auf Nachfrage von Hane – nach wie vor zufrieden mit seinen „Savannenhuschern“. Damit geht eine schöne Wanderung über unbekannte Jurahöhen zu Ende. Fredi gilt ein grosser Dank für diesen Geheimtip und die gute Organisation!

Nach einer sehr rassigen Fahrt mit einem Bahnersatzbus über den Pass Pierre Pertuis und etwas Bahn-Verspätung sind wir nach dem entschleunigenden Tag wieder zurück im hektischen Zürcher Alltag.

Bilder

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