Juli 162021
 

Zinal – Petit Mountet – Zinal

Bericht: Monika

Ein gewaltiges Unwetter entlädt sich am frühen Dienstagmorgen um 01.45 Uhr über unserer Region. Riesige Schäden in der Natur, überflutete Keller und viel Gärten, die ziemlich zerstört sind. Für die meisten Birmensdorfer und Aescher, die heute mit Fredi an der dreitätigen Tour teilnehmen, bedeutet das zwei oder drei Stunden weniger Schlaf.

Darum versammeln sich die Wanderfreudigen mit gemischten Gefühlen am Bahnhof. Es werden viele Erlebnisse erzählt und Bilder der Verwüstung ausgetauscht. Auch die Zugstrecke zwischen Wettswil und Birmensdorf ist blockiert. Doch kommt mit zehn Minuten Verspätung ein Zug und wir können abfahren. In Zürich müssen wir zum Gleis 31 rennen und schaffen es in letzter Minute auf den Zug ins Wallis.

In Visp gibt es schon mal einen Kaffeehalt mit Gipfeli und dann geht es weiter Richtung St. Luc, wo geplant ist, mit der Bahn nach Tignousa zu fahren und von dort via Hotel Weisshorn die fünfstündige Wanderung nach Zinal unter die Füsse zu nehmen. Leider sind die Wetteraussichten schlecht und unser gewiefter Führer Fredi ändert kurzerhand das Programm. Also fahren wir mit dem Postauto direkt nach Zinal, können die Zimmer beziehen und nehmen nur das Nötigste für die neue Route mit. Vorher genehmigen wir in der Hotelbeiz einen feinen Petite Arvine und köstliche Walliserplättli.

Man glaubt es kaum: der Regen lässt nach und wir machen uns mit Regenschutz bewaffnet auf den Weg zur Cabane Petit Mountet. Bis zum Ziel kein Tropfen Regen und in der warmen Stube gibt es Kuchen für die einen und Suppe für die anderen. Was will man noch mehr? Leider müssen wir beim Aufbruch schon die Schirme oder Pelerinen bereit halten, denn es regnet bereits ein bisschen, dann ein bisschen mehr und dann noch mehr, am Schluss Schiff total. Einige laufen wie wenn sie gestohlen hätten zum Hôtel les Bouquetins.

Dort können wir im Skiraum unsere nassen Schuhe, Schirme usw. deponieren. Eine warme Dusche, ein Nickerchen und bald ist Apéro-Time. In der Zwischenzeit ist noch ein Nachzügler eingetroffen und so sind wir fünfzehn Personen am Tisch.

Es herrscht ein richtiges Geschnatter und der Lärmpegel wird immer grösser. Thema Nummer eins ist natürlich das grosse Unwetter und der Sommer, der einfach nicht stattfindet.

Die Aussichten für den nächsten Tag (es sind über 900 Höhenmeter hinauf und hinunter angesagt) sind gar nicht so schlecht und darum wollen wir nicht zu spät ins Bett.

Den ersten Tag haben wir mit vielen schönen Überraschungen genossen. Dir, Fredi, danken wir und sind erstaunt, dass du immer etwas aus dem Ärmel zaubern kannst.

Karte 1. Tag

Zinal – Roc de la Vache – Zinal

Bericht : Hane

Während der Nacht regnete es weiterhin ziemlich heftig und als wir um halb acht zum Frühstück antrabten mussten wir feststellen, dass unser Tagesziel, der Gipfel „Roc de la Vache“ (2‘600 MüM)   Schneebedeckt ist. Für Fredi unseren routinierten Wanderleiter war dies aber kein Problem, bis wir dort sind ist der Schnee auf dem Weg sicher schon geschmolzen meinte er lakonisch. Drei Kollegen entschieden sich für eine etwas lockerere Tour nach Grimentz, das Gross der Anwesenden für die gemäss Programm vorgesehene Tour mit den ca. 1000 Höhenmetern.

Zielstrebig ging es nach dem Frühstück los, wobei wir zwischen den Nebelschwaden immer wieder den angepeilten Gipfel ausmachen konnten. Erfreulicherweise regnete es nicht und die Wander-Temperatur war eigentlich perfekt. Neben grossen Alpenrosen-Feldern waren auch immer wieder Enziane zu sehen. Edelweisse kamen uns nicht zu Gesicht weil der Boden in den höheren Regionen mit Schnee bedeckt war.    

Nach ungefähr zweieinhalb Stunden waren wir dann bereits auf dem „Roc de la Vache“ und fühlten uns wie im tiefsten Winter. Es ist ja wirklich etwas speziell im Juli eine Schneeballschlacht zu veranstalten. Wir hatten genügend Zeit, resp. hätten genügend Zeit gehabt um die schöne Aussicht zu bewundern. Immerhin tauchte während ca. 15 Sekunden Zinal der Ausgangspunkt der Wanderung aus den Nebelschwaden auf. Das Weisshorn, der Dom und das Matterhorn kannten wir ja von früheren Wanderungen und die haben sich in der Zwischenzeit sicher nicht verändert.

Beim Abstieg setzte etwas Regen ein, der verglichen mit den Niederschlägen bei der letzten Wanderung im Tessin aber ein Spässchen war. Der gut ausgebaute Trampelpfad führte uns zum Lac d’Arpitetta wo bei Sonnenschein sicher ein Badehalt angesagt gewesen wäre. Die Sonne kam dann tatsächlich hervor und der kurze Umweg zur Besichtigung eines Wasserfalls hat sich wirklich gelohnt. Die restliche Wegstrecke, bei etwas Sonnenschein, entlang der „La Navisence“ kannten wir von gestern her. Im Hotel kamen wir doch tatsächlich Punktgenau mit unseren drei abtrünnigen Wanderfreunden an und konnten auf der Terrasse noch ein oder auch zwei Gläser Weisswein geniessen. Einmal mehr eine sehr schöne Wanderung.

Karte 2. Tag

Zinal – Grimentz

Bericht: Monika

Das Wetter macht uns heute wieder einen Strich durch die geplante, schöne Route an den Lac-de-Moiry. Es wird beschlossen, gleich nach Grimentz zu laufen.

Zuerst geniessen wir das Frühstück und begleichen die Rechnung, schön geteilt durch die Teilnehmer.

Beim Abmarsch nieselt es wieder und die übliche Regen-Ausrüstung wird montiert, jedoch schon eine halbe Stunde später können wir ohne Schutz laufen. Wie wir in Grimentz ankommen, sehen wir ein Restaurant nach dem anderen, das zum Apéro einlädt.

Es gibt aber Experten unter uns, die am Tag vorher schon in diesem schmucken Dorf waren und uns beraten können. In einem wunderschönen Châlet lassen wir uns einen feinen Johannisberg schmecken. Später wechseln wir in ein gemütliches Beizli, wo alle ein schön im 8i gerührtes Käse Fondue erster Güte essen. Die einen brauchen zur Verdauung noch ein Sorbet Colonel. Beim Verlassen der Beiz, wie könnte es anders sein, müssen die Schirme wieder geöffnet werden. Ein Bummel wird aber doch gemacht und lässt uns erahnen, dass bei sonnigem Wetter all die Geranien noch viel schöner blühen würden. Bald ist es an der Zeit das Postauto zu besteigen und je nachdem wo man sitzt, darf nur hinunterschauen, wer die Abgründe nicht scheut. Im Zug können wir an der vorbeifliegenden Landschaft sehen, wie unendlich viel Wasser auf den Feldern liegt und wie viel zerstört ist.

Fazit der drei Tage ist:  

  • Das Wetter hat nicht immer gut mitgemacht, aber man sagt bekanntlich: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“.
  • Keine Unfälle ausser einer kleinen Beule auf dem Kopf
  • Gute Kameradschaft und lustige Begebenheiten dank Spenden wegen Geburtstag, Hochzeitstag und neuer Enkelin

Danke Fredi, die Organisation war in jeder Hinsicht super.

Karte 3. Tag

Bilder: Irene, Richard, Werni, Stöge

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