Dienstag 21.3.2023 Von St. Gallen über die Eggen nach Niederteufen
Tagesbericht: Theo
Am ersten Tag nach Frühlingsanfang reisen wir mit dem Eurocity von Zürich in Richtung München. Es lohnt sich aber eindeutig, dass unsere Wanderschar von drei Frauen und 10 Männern in St. Gallen aussteigt. Hier führt uns Urs durch seine ehemalige Heimatstadt. Vor dem Hauptsitz der Raiffeisen überqueren wir den „roten Platz“ und kommen zum Klosterbezirk.
Dieses einmalige Gesamtbild mit der Stiftskirche, dem grosszügigen Vorgelände, den renovierten Altstadt-Häusern, dem Stadthaus und der Kirche St. Laurenzen beeindruckt uns und wurde bereits 1983 in das Verzeichnis der UNESCO von schützenswerten Weltkulturgütern aufgenommen. Wir besichtigen die Stiftskirche des ehemaligen Benediktiner-Klosters. Dieses wurde 1805 aufgehoben. Seit 1847 dient die Kirche als Kathedrale des Bistums St. Gallen. Sie wurde 1755-1766 anstelle der alten gotischen Kirche errichtet und gilt als eine der letzten monumentalen Kirchenbauten des späten Barock.

Weiter geht es auf der Mühlenstrasse bergauf durch die Schlucht der Steinach. Hier soll im Jahr 612 der von Legenden umwobene Gallus seine Klause errichtet haben. Damals war die ganze Gegend noch von Urwald bedeckt. Nach dem Tod dieses Wandermönches entstand ein Wallfahrtsort und später wurde hier das Kloster gegründet.
Oben angekommen, erweist sich neben dem Entenweiher das Kafi Mühlegg als lohnendes Ziel. Schliesslich, kurz vor 10 Uhr, sagt Fredi: „So!“ Wir wissen, das heisst Aufbruch! Über eine der vielen Treppen in St. Gallen steigen wir zu den „Drei Weieren“ auf. Diese malerischen Weiher mit den historischen Badeanlagen lassen etliche von uns auf den Kamera-Auslöser drücken. Mit dem Blick über die ganze Stadt, mit den OLMA-Hallen, der HSG und dem Tierpark kann Urs nochmals ein wenig Heimweh abstreifen.
Weiter ansteigend erreichen wir den Freudenberg. Hier öffnet sich die weite Aussicht über den Bodensee bis nach Friedrichshafen und ins Appenzellerland. Nahe der Ortschaft Speicher wenden uns nach rechts bergauf. Um 12:04 Uhr ist es Zeit für die Mittagsrast. Bei Birt, auf 1024 m Höhe, benützen wir die bequemen Bänke und Tische vor der geschlossenen Besenbeiz. Frisch gestärkt rezitiert Fredi einige Zeilen von C. F. Meyer und von Schiller, dann geht es weiter, moderat aufwärts und abwärts, vorbei am ebenfalls geschlossenen Restaurant Schnuggebock.
Langsam überzieht sich der Himmel, aber immer noch geniessen wir den einzigartigen Ausblick ins Alpsteingebiet, überragt vom Säntis, links der Hohe Kasten, in der Ferne die Vorarlberger Alpen. Am Wegrand machen uns bepflanzte Kräuter-Gärtchen auf Alfred Vogel, den Pionier der Naturheilkunde aufmerksam. Der Weg über die Eggen macht seinem Namen alle Ehre: Heute wandern wir durch den Steineggwald zur Waldegg, durch den Stueleggwald zur Kuenzenegg und schliesslich über die Fröhlichsegg. Bei einem Zwischenhalt zaubert Irene für jeden ein Schoggistängeli aus dem Rucksack. Kein Wunder, dass alle für das Gruppenfoto zufrieden lächeln.
Um etwa halb vier können wir in Niederteufen die schnittige Appenzeller Bahn besteigen, die uns wie ein „roter Pfeil“ nach St. Gallen zurückbringt. Urs übernimmt wieder das Zepter und führt uns durch zwei berühmte Altstadtgassen. Zum Abschluss kehren wir im Restaurant Marktplatz ein und können uns von einem ganzen Meter OLMA-Bratwurst je ein paar Rädchen einverleiben, natürlich ohne Senf. Dazu stossen wir an, vor allem auf das Wohl von Fredi. Ihm danken wir herzlich für eine wiederum interessante und abwechslungsreiche Wanderung, in einer Gegend, die den meisten von uns wenig bekannt ist, jenseits von Winterthur. Dann geht es mit dem Schnellzug nach Zürich, wo wir uns mit schönen Eindrücken wieder in verschiedene Richtungen verabschieden.
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