Okt 122023
 

Dienstag 10. Oktober – Umrundung des Ütlibergs auf unüblichen Wegen – Tagesbericht: Hane

Heute stand ein Heimspiel auf dem Plan, also vermutlich eine ganz lockere Angelegenheit. Ein Rucksack war sicher nicht notwendig, da keine Stöcke, keine Regenkleidung und auch nur wenig Tranksamen und Essen mitgenommen werden mussten. Das jedenfalls hatte ich mir so ausgedacht, aber es war dann doch nicht ganz so locker.

Die Anfahrt nach Zürich-Triemli dauerte gut zehn Minuten und da war im Restaurant Ey-Hof bereits ein Tisch für die 13 Wanderfreund*innen reserviert. Wir freuten uns über das schöne Wetter, aber auch über die nette und aufmerksame Bedienung im Restaurant, das gerade um die Ecke von Hans Lüschers früherem Wohnort liegt.

Vom Triemli aus ging es noch einigermassen moderat bergauf bis zum früheren Restaurant Kolbenhof und von da an Direttissima auf dem Denzlerweg zum Restaurant Kulm, zwar nur ca. 1 km aber dafür 300 Höhenmeter. Der Weg ist benannt nach dem Bäcker Felix Denzler (1863-1917, Bäckerei an der Augustinergasse 46), der das Berggasthaus Uto Kulm während Jahren zu Fuss mit Backwaren beliefert haben soll (man spricht von 4000 Besteigungen).

Auf dem Kulm haben wir uns eine kleine Pause gegönnt und von Hans erfahren, dass das gesamte Gebiet vom Ütlihof mit der früheren Lehmgrube bis zum Uto Kulm als Junge zu seinem erweiterten Spielbereich gehörte. Die Sonne war leider etwas durch loses Gewölk bedeckt und dadurch war die Aussicht nicht so spektakulär wie auch schon.

Nach einer kurzen Pause ging es auf dem Planetenweg weiter allgemeine Richtung Albis. Leider hat sich niemand so recht für die Planeten interessiert und so konnte ich meine Eselsbrücke um die Reihenfolge der Planeten zu bestimmen nicht loswerden. Für die die es interessiert: „mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten“, wobei der Pluto in der Zwischenzeit nicht mehr als Planet geführt wird.

Schon bald kamen wir zu dem Steilhang, wo bis 1993 eine Ski-Sprungschanze, die bis 1985 genutzt wurde, stand. Der Schanzenrekord liegt bei 41.5 Meter und wird von Hans Zehnder einem bekannten Schweizer Skispringer gehalten. Es kamen dann sofort einige „weisch no“ und da wird einem einmal mehr bewusst, dass man zu einer früheren Generation gehört.

Ein kurzer Abstecher führte uns zu den „Fallätschen“. Wiki meint dazu: Durch Rückwärtserosion frisst sich die in Nord-Süd-Richtung rund 400 Meter messende Fallätsche – sie reicht rund 200 Meter in das tiefergelegene Leimbach hinunter – langsam nach Westen, so dass der Gratweg (~780 m ü. M.) in der Vergangenheit mehrmals verschoben werden musste.

Wir wanderten dann auf dem Gratweg einige Hundert Meter zurück, wo sich Richtung Stallikertal ein Trampelpfad präsentierte. Dieser Wurzelweg bekannt als „Coiffeurweg“ führt auf einer Höhe von ca. 700-800m der Westflanke des Ütlibergs entlang und sollte grundsätzlich nur mit einem Buschmesser, langen Hosen, einer guten Jacke und bei nassen Verhältnissen angeseilt begangen werden.

Nach ca. drei km und verstochenen Armen und Beinen kamen wir zur Wirtschaft „Jurablick“ die bei Einheimischen recht bekannt und beliebt, aber nur an Wochenenden geöffnet, ist. Wir konnten aber in der Gartenwirtschaft die Tische und Stühle benutzen um unser verdientes Mittagessen verzehren.

Zur Bahnstation Ringlikon waren es nur etwa 10 Minuten, das heisst wir waren zurück in der Zivilisation aber noch lange nicht in Birmensdorf. Die letzten ca. sieben km ging es im Wald an der WSL (Wald, Landschaft, Biodiversität) vorbei zum Hofladen der Familie Dubs wo wir sehr freundlich aufgenommen wurden und noch mit Most, Kafifertig und „Heisse Liebi“ verwöhnt wurden.

Einmal mehr eine geile Tour und erst noch in unmittelbarer Umgebung unseres Wohnorts, besten Dank Fredi.  

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